Jedes Jahr werden weltweit fast eine Million Unternehmen neu gegründet. Alle Unternehmen wollen Erfolg haben und geben jährlich Hunderte von Milliarden Dollar für Marketing aus. In einem solchen Wettbewerbsumfeld ist es jedoch für viele Unternehmen schwierig, auf sich aufmerksam zu
machen zu können. Um aus der Konkurrenz herauszustechen und gezielt die Botschaften an die potentiellen Kunden zu bringen, wird es immer wichtiger, eine effektive Marketingstrategie zu haben. In einer sich fast täglich weiterentwickelnden Marketingwelt ist es schwierig mitzuhalten
und den Überblick zu halten. Neben bekannten Marketingstrategien & Ansätzen wie Performance-Marketing hat sich in den letzten Jahren das Growth Hacking entwickelt und etabliert. Woher wissen Sie, welche Sie brauchen und welche Sie wählen? In dieser Diskussion werden die beiden Ansätze Performance Marketing und Growth Hacking verglichen, um Ihnen zu helfen, die Funktionsweise der einzelnen Ansätze zu verstehen.
Growth Hacking ist ein Überbegriff für Strategien, die sich ausschliesslich auf Wachstum konzentrieren. Ein Growth Hacker ist jemand, der kostengünstige und kreative Strategien einsetzt, um Unternehmen bei der Gewinnung und Bindung von Kunden zu unterstützen. Im Growth Hacking stehen Daten im Fokus welche durch viele Experimente des G.R.O.W.S. Zyklus gemessen und optimiert werden, um erfolgreiche Wege zu finden, das Unternehmen so kostengünstig und schnell wie möglich auszubauen. Dieser Prozess umfassen (I) das Sammeln von Ideen, (II) die Priorisierung dieser Ideen, (III) der Versuchsaufbau der Experimente, (IV) die Durchführung des Experimentes und (V) das Studieren von Ergebnissen. Wichtig hierbei ist es, dass während der Durchführung des Prozess nur ein KPI analysiert wird. Growth Hacking wurde ursprünglich von Startups oder kleinen Unternehmen verwendet, da diese nicht über die gleichen Budgets oder Ressourcen verfügen, wie ihre etablierten Konkurrenten. Stattdessen kamen sie auf Ideen, die es ihnen ermöglichten, kostspielige Wachstumsstrategien zu vermeiden, und expandierten schnell, um in den frühen Stadien zu überleben. Mit der Zeit begannen jedoch viele grosse Unternehmen und Unternehmen, Growth Hacking in die Marketingstrategie zu integrieren.
Ein gutes Beispiel für Growth Hacking ist das Unternehmen Nasty Gal. Die Gründerin Sophia Amoruso, begann Vintage-Kleidung bei eBay zu verkaufen, als sie pleite war. Experimente haben gezeigt, dass sie viel mehr Klicks bekam, als sie echte Menschen zeigte, die die Kleider trugen. Aber sie konnte es sich nicht leisten, professionelle Models zu buchen. Sie kam auf die Idee, Frauen auf Myspace anzusprechen, ob sie für für das Unternehmen Nasty Gal modeln könnten. Im Gegenzug wurden diese mit Hamburgern bezahlt. Sophia lernte schnell durch die analys der Daten, welche Kleidungsstücke bei welchem Modell am besten performte. Durch diese professionelle Analyse und Aufbereitung der Ergebnisse konnte Sophia die Mode als High Fashion vermarkten und die Marke zum globalen Erfolg führen.
Und was ist Performance Marketing? Performance Marketing bedeutet Online Marketing und Kampagnen, bei denen Werbetreibende Marketing Plattformen bezahlen, wenn eine gewünschte Aktion abgeschlossen ist, z. B. Verkauf, Lead oder Klick. Es geht darum, die gesetzten Ziele
Unternehmens zu maximieren. Kunden zahlen reine Performance Agenturen nur für die Erzielung profitabler oder vereinbarter Ergebnisse. Dies bedeutet, dass Verkäufe, Leads und Conversions nur bezahlt werden, wenn sie generiert werden. Zu den Taktiken einer Performance Marketing
Kampagne gehört häufig die Lead Generierung mit Awareness Kampagnen wie z.B. GDN Kampagnen zu unterstützen. Denn nur wenn das Unternehmen bekannt ist und der Trust vorhanden ist, kann der Fokus auf reine Maximierung der Conversions gelegt werden. So hat der französische Schmuckhersteller und Designer PANDORA in einer Werbekampagne mit Taboola zusammengearbeitet, um das Branding und die Conversions durch Content Discovery und Display-Werbemethoden zu verbessern. Durch diese Zusammenarbeit verbrachten die Käufer mehr Zeit auf der PANDORA-Website, und im Laufe der Zeit stieg die Conversion-Rate auf 130%. Nachdem klar ist, was Growth Hacking und Performance-Marketing sind, sehen wir uns die Hauptunterschiede zwischen beiden an:
1. Im Performance-Marketing umfasst der Verkaufstrichter in der Regel Bekanntheit, Interesse, Entscheidung und Massnahmen (AIDA-Trichter). Im Gegensatz dazu umfasst der Trichter beim Growth Hacking awareness, acquisition, activation, revenue and referral (auch als Pirate Funnel bekannt).
2. Die am häufigsten gemessenen KPI im Performance Marketing sind die Kosten pro Impression (CPM), die Kosten pro Klick (CPC), die Kosten pro Umsatz (CPS), die Kosten pro Lead (CPL) und die Kosten pro Akquisition (CPA). Andererseits sind beim Growth Hacking die am häufigsten beobachteten Kennzahlen die durchschnittliche Lead-Close-Rate, die monatlichen Ziele nach Kanal, die Klickrate, die Kundenzufriedenheit Rate, die Kundenbindungsrate und der Life Time Value.
3. Ein grosser Unterschied zwischen Growth Hacking und Performance Marketing liegt in der Tiefe der Optimierung. Im Performance Marketing wird meist nur die Marketing Kampagne oder Strategie selbst optimiert. Im Growth Hacking wird falls notwendig auch das Business Modell selbst mit einbezogen. So wurde zum Beispiel bei Airbnb neben technischen “Hacks” die Möglichkeit geschaffen, die Räumlichkeiten von einem professionellen Fotografen zu fotografieren, da dies ein Bedürfnis der Kunden der Plattform ist und war. Dies war ein Faktor sich von Plattformen wie Craigslist abzuheben.
4. Growth Hacking ist schlanker und agiler. Die Hauptmerkmale von Growth Hacking sind Geschwindigkeit, Bereitschaft für alternative Probleme und Lösungen, datengesteuerte Entscheidungsfindung und ein hohes Mass an „digitaler Intelligenz“. Die fünf wichtigsten Merkmale des Performance Marketings sind Kompetenz, Strategie, Glaubwürdigkeit, Rechenschaftspflicht und Integration.
5. Bei der Verwendung von Performance Marketing achtet Ihr Unternehmen darauf, Kunden über Online Marketing Kanäle wie Google Search, E-Mail oder soziale Medien zu gewinnen und zu konvertieren. Im Vergleich dazu legt Growth Hacking grossen Wert darauf, Kunden nicht nur zu konvertieren, sondern auch zu binden. Im Idealfall empfehlen die Kunden die Produkte oder Dienstleistung weiter.
Welchen Ansatz müssen Sie nun wählen oder müssen Sie überhaupt wählen? Tatsächlich schliessen sich Growth Hacking und Performance Marketing nicht gegenseitig aus. Wie bereits erwähnt, versuchen selbst etablierte Unternehmen mit soliden Marketingstrategien Growth Hacking zu integrieren, da Performance Marketing je nach Konkurrenz die Kosten Nutzen Grenze überschreiten kann (z.B. stetig steigen Klickpreise im CPC). Gerade in dieser Situation ist es sinnvoll zu überdenken, ob Marketingstrategien gewählt werden, die die Konkurrenz direkt attackiert (z.B.
bieten auf ähnliche generische Keywords in Google Ads), oder ob man sich das “Schlachtfeld” selbst wählt mit etwas subtileren Kampagnen (Verzicht auf generische teure Keywords und Fokus auf Long Tail Keywords oder Wahl eines anderen Kanals). Egal welche Strategie SIe wählen, wichtig ist es, die Performance der KPI im Blick zu halten. Analysieren Sie stetig KPI wie ROI oder Return of Adspent. Werden Sie sich bewusst, wie Kunden über Ihr Produkt denken. So wird sehr schnell klar, welche Kanäle sich wirklich rentieren. Schließlich geht es darum, Ergebnisse zu erzielen, den Marktanteil zu erhöhen und vor allem die Kundenerwartungen zu übertreffen und eine starke Marke aufzubauen.
Wenn Sie Fragen haben und effektive Wege finden möchten, um Ihre Zielkunden zu erreichen, kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!